Die Veröffentlichung von WordPress 3.9 rückt immer näher und mittlerweile steht die zweite Betaversion zum Test bereit. Diese hält tolle neue Funktionen bereit. Ich freue mich besonders für alle Musiker und Bands, die endlich kein Plugin mehr brauchen, um mit WordPress eine Audio Playlist aus MP3-Dateien erstellen zu können. Außerdem erhält der Editor eine Auffrischungskur, die Auswirkungen von Widgetänderungen werden in einer Live-Vorschau angezeigt und einiges mehr. Ich beginne mit meinem Lieblingsfeature:
Audio- und Video-Playlists
Die Funktion der Audio- und Video-Playlists ähnelt der der schon vorhandenen Bildergalerien. Das Media Upload-Fenster zeigt einen neuen Menüpunkt “Create Audio Playlist”. Nach dem Upload mehrerer Audio- oder Video-Dateien wählt man die gewünschten Inhalte aus und klickt den “Create new playlist”-Button.
Anschließend hat man die Möglichkeit, die Playlist zu arrangieren, also die Reihenfolge der Titel und die Darstellung des Players zu ändern. In der Betaversion stehen zwei Player-Designs zur Verfügung: Hell und Dunkel.
Eine Neuerung die auch die Bildergalerien betrifft ist, dass man im Editor den tatsächlichen Player und nicht ein Musik- oder Video-Icon als Platzhalter zu sehen bekommt. Ich habe mich für die dunkle Variante entschieden.
Um die Funktion zu testen, habe ich die “Pass The Mic!”-Compilation der GEMA-Alternative CS3 von jamendo heruntergeladen. Wie im Beschreibungsfeld oben zu sehen ist, zieht WordPress automatisch weitere Informationen aus den ID3-Tags und speichert diese in der Datenbank. Ist ein Albumcover hinterlegt, wird dies ebenfalls als Bilddatei gespeichert. Etwas überrascht hat mich dabei allerdings folgende Situation: Ich habe alle 18 Titel des Albums auf meinen Testserver geladen. Das Albumcover wurde für jeden Titel gespeichert, um im Player angezeigt werden zu können – also 18 neue Bilddateien. Gleichzeitig wurden alle Bildgrößen (Thumbnail, mittelgroß und groß) erstellt, d.h. insgesamt wurden mal eben 72 neue Bilddateien gespeichert, die niemals verwendet werden. Aber es handelt sich schließlich auch noch um die Betaversion. Ich bin gespannt, was sich hier bis zur finalen Version im April noch verändert.
Aktualisierung des visuellen Editors TinyMCE
WordPress verwendet, wie viele andere Content Management Systeme und Online-Plattformen, den WYSIWYG-Editor TinyMCE, um die gewohnte mit Word vergleichbare Oberfläche zu bieten. TinyMCE hat kürzlich ein großes Update erfahren und in WordPress 3.9 werden wir in den Genuss dieser Verbesserungen kommen. Eine kleine Änderung zuerst, die auf den ersten Blick gar nicht auffällt: Der Button “Aus Word einfügen” ist verschwunden.
In der neuen Version kann der Inhalt einer Word-Datei direkt in den Editor kopiert werden, ohne dass daraus wie bisher ein unglücklich formatiertes Code-Kauderwelsch entsteht.
Bildergalerien werden bislang symbolisch durch einen Platzhalter dargestellt. Im neuen Editor erhält man eine Live-Vorschau der tatsächlichen Galerie.
Um neue Dateien hochzuladen muss der Button “Dateien hinzufügen” ab WordPress 3.9 nicht mehr angeklickt werden. Dateien, die hochgeladen werden sollen, können direkt in den Editor gezogen werden.
Hinzufügen von Themes jetzt noch schöner
Die neue Benutzeroberfläche zum Hinzufügen neuer Themes zeigt Screenshots aus dem offiziellen Theme-Verzeichnis von WordPress.org an. Die Filterfunktion ermöglicht das Anzeigen empfohlener, beliebter und neuer Themes, sowie die Auswahl nach bestimmten Features und Farben, der Spaltenzahl, dem Layout, Funktionen (z.B. BuddyPress spezialisiert oder anpassbare Kopfzeile) und Themen (z.B. Fotoblog).
Widget Live-Vorschau im Theme Customizer
Mit WordPress 3.4 wurde die Theme Customization API eingeführt. Seitdem können Anpassungen von Themes direkt neben einem Vorschaufenster vorgenommen werden – zumindest wenn der Theme-Entwickler dies ermöglicht. Der Widget Customizer macht sich diese Funktion jetzt zunutze. Er ermöglicht das Bearbeiten, Anordnen und Hinzufügen von Widgets.
Das schöne an dieser Neuerung ist, dass man all diese Veränderungen sofort sehen kann. Der alte Widgetbildschirm wird nicht sofort abgeschaltet. Wer es also mag, Widget-Einstellungen zu ändern, seine Seite in einem anderen Tab zu aktualisieren, das Widget dann wieder anzupassen, weil etwas nicht so ist wie es sein sollte und diesen Vorgang endlos zu wiederholen, der kann auch weiterhin diesem Hobby fröhnen. Beim Widget Customizer handelt es sich um eine der neuen Funktionen, die zuerst als Plugin entwickelt wurden, um dann in den WordPress-Core integriert zu werden. Wer diese Funktion also jetzt schon haben möchte, kann das Plugin bei WordPress.org herunterladen: http://wordpress.org/plugins/widget-customizer/. Nach der Installattion führt der Klick auf Design -> Anpassen zum neuen Tool.
Ich freue mich vor allem auf die neuen Möglichkeiten, die der neue Editor im Hinblick auf Musik und Videos bieten wird. WordPress 3.9 soll laut Plan in KW 16, also in der Woche des 14. April erscheinen.
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